Im Mittelpunkt
der Vereinsarbeit 2015, über die der
Vorstand auf der diesjährigen Mitgliederversammlung berichtete, standen der Ausbau des Angebots im Bereich
inklusive Schule, die politische Arbeit in den Themenfeldern Flüchtlingshilfe
und „Projekt Heime“, die Förderung der Selbstvertretung und die Erarbeitung
einer neuen Satzung. Erneut wurde
der Vorstand mit großer Mehrheit entlastet. Der vorgelegte Entwurf einer neuen
Satzung wird mit den Mitgliedern weiterhin beraten und auf einer außerordentlichen
Mitgliederversammlung im Frühjahr 2016 zur Abstimmung kommen.
Mehr
als 100 Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter, Angehörige, Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nahmen am 21. November 2015 an der jährlichen
Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Berlin in der Kreuzberger Jerusalemkirche
teil.
Lebenshilfe 2020 − eine Strategie für die Zukunft des Verbunds
Ludger Gröting, 1. Vorsitzender des
Vorstands, begrüßte die Teilnehmer und zog für das Jahr
2015 eine positive Bilanz: „Im letzten Jahr haben wir den Blick nach vorn
gerichtet. Wir freuen uns, dass das Jahr 2015 von einer Aufbruchstimmung
geprägt war“. Gröting verwies dabei auf die Strategie Lebenshilfe 2020, die in
der ersten Jahreshälfte durch den Vorstand in enger Zusammenarbeit mit den
Geschäftsführungen von Verein und gGmbH auf den Weg gebracht wurde.
„Lebenshilfe 2020 beschreibt, wie die Lebenshilfe Berlin der Zukunft aussehen
muss, damit wir unseren Auftrag bestmöglich erfüllen und die Stärken im Verbund
noch besser nutzen können“, erläuterte er.
Große
Zustimmung erhielt der Vorstand für seine Arbeit in den vergangenen zwölf
Monaten. Über die politische Arbeit der Lebenshilfe Berlin berichteten Adem
Seyfi, Jana Jeschke und Erik Friedrich. So setzte sich der Vorstand im
vergangenen Jahr verstärkt für die angemessene Versorgung von
Flüchtlingskindern mit Behinderung, die Umsetzung der Evaluationsergebnisse des
„Projekts Heime“ sowie für den Ausbau der inklusiven Schule im Land Berlin ein.
Selbstvertretung gestärkt
Yvonne
Kanter betonte in ihrem Bericht, dass ein wichtiger Schritt gemacht wurde, um
die Selbstvertretung in der Lebenshilfe Berlin stärker zu verankern: Seit
Februar arbeitet Sascha Ubrig als hauptamtlicher Interessenvertreter bei der
Lebenshilfe Berlin. Zusammen mit Mario Herschel präsentierte er auf der Mitgliederversammlung
den Jahresbericht des Berliner Rats. Der Antrag des Berliner Rats, den Dialog
über die Begriffe „Behinderung“ oder „Beeinträchtigung“ in der Lebenshilfe
Berlin fortzuführen, erhielt mehrheitlich Zustimmung.
Erfahrungen der Führungskräfte einbeziehen
Dietmar
Meng, Geschäftsführer der gGmbH, berichtete über die wichtigsten Entwicklungen
aus der unternehmerischen Arbeit der Lebenshilfe Berlin. Dabei stellte er die
Strategie „Lebenshilfe 2020“ und die damit verbundene weitere Stärkung des
Lebenshilfe-Verbundes in den Mittelpunkt. Der Führungskräfte-Dialog, der im
September begonnen wurde, leiste dazu einen wichtigen Beitrag, da er zentrale
Zukunftsthemen für die Lebenshilfe Berlin bearbeite. Ziel des Dialogs sei es, die
langjährigen Erfahrungswerte der Führungskräfte aus der tagtäglichen Arbeit in
der Lebenshilfe mit einzubeziehen, betonte Meng. Die Ergebnisse werden in
einem Bericht dokumentiert und dienen als wichtige Entscheidungsgrundlage für die
Geschäftsführung. Um den begonnenen Strategieprozess weiterhin eng begleiten zu
können, werde er seine Tätigkeit als
Geschäftsführer der Lebenshilfe gGmbH mindestens bis Ende 2016 fortsetzen, so
Meng.
Vorstand das Vertrauen ausgesprochen
Über
90% der Stimmberechtigten votierten nach der Aussprache über den von den
Vorstandsmitgliedern und Wirtschaftsprüfer Joris Pelz vorgestellten Geschäfts-
und Finanzbericht des Vereins für die Entlastung des Vorstandes.
Zentraler
Teil der Tagesordnung war die Aussprache und Abstimmung über die vom Vorstand
vorgelegte Satzungs-Neufassung. Der Entwurf war von einer Arbeitsgruppe aus
Angehörigen, Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern sowie Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern erarbeitet und anschließend in verschiedenen Dialogformaten
mit den Mitgliedern beraten worden. Schriftliche Stellungnahmen, Anregungen aus
Gesprächen sowie die Diskussionsergebnisse des Mitgliederforums zum
Satzungsentwurf, flossen in die der Mitgliederversammlung zum Beschluss vorgelegten
Fassung ein.
Mehr Zeit für die Beratung über eine neue zeitgemäße Satzung
Die
Diskussion in der Mitgliederversammlung zeigte, dass noch Erörterungsbedarf
einzelner Mitglieder zum Entwurf der neuen Satzung besteht. So wurde in einem
auf der Mitgliederversammlung eingebrachten Antrag betont, dass eine
ausführliche Aussprache zur neuen Satzung auch im Rahmen der
Mitgliederversammlung notwendig sei. Vor diesem Hintergrund wurde beantragt,
die Beschlussfassung über die neue Satzung von der Tagesordnung zu streichen.
Dieser Antrag verfehlte zwar die erforderliche Mehrheit – dennoch entschied der
Vorstand, eine außerordentliche Mitgliederversammlung im ersten Halbjahr 2016
einzuberufen, die sich ausschließlich der neuen Satzung widmet. Auf Anregung
mehrerer Mitglieder wird der Vorstand im Vorfeld der außerordentlichen
Mitgliederversammlung eine Synopse, die die alte Satzung mit dem neuen
Satzungsentwurf gegenüberstellt, an alle Mitglieder versendet. Auf der
außerordentlichen Mitgliederversammlung werden schließlich alle noch offenen
Fragen erörtert. Ziel ist es eine neue zeitgemäße Satzung zu verabschieden, mit
der sich die Mitglieder identifizieren können.
Mitglieder zum Dialog eingeladen
Der
Vorstand wird den Dialog mit den Mitgliedern fortsetzen. Dabei bleibt die
Mitgliederversammlung das wichtigste Organ der Lebenshilfe Berlin. Darüber
hinaus bieten das Mitgliederforum und die Kiezgespräche verschiedene
Möglichkeiten, auch im nächsten Jahr den
konstruktiven Austausch zwischen Mitgliedern und dem Vorstand zu wichtigen
Themen in der Lebenshilfe Berlin fortzusetzen. (sok)