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Mitgliederversammlung am 23. April:

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Satzung bleibt - Diskurs wird fortgesetzt

Am 23. April fand im Haus der Lebenshilfe die außerordentliche, vom Vereinsvorstand im vergangenen November einberufene Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Berlin zur Satzungsneufassung statt. Zahlreiche Angehörige, Selbstvertreter und Mitarbeitende aus der Mitgliedschaft waren der Einladung gefolgt und beteiligten sich zunächst an einer offen und erfrischend vielfältig geführten Diskussion über die inhaltliche Ausrichtung des Satzungsentwurfs.

Im Mittelpunkt stand vor allem die geplante Anpassung des Vereinszwecks. Dabei soll der Schwerpunkt der Lebenshilfe Berlin weiterhin die Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung sein. Darüber hinaus stand zur Abstimmung, dass vor dem Hintergrund der seit langem praktizierten Lebens- und Arbeitswirklichkeit in Einrichtungen der Lebenshilfe, auch eine Öffnung der Angebote für Menschen mit psychischer Behinderung im Vereinszweck verankert wird. Während sich der Vorstand und mehrere Mitarbeiter dafür aussprachen, hatten vor allem Angehörige und langjährige Mitglieder Bedenken gegen die Ausweitung der Zielgruppe, um das Alleinstellungsmerkmal der Lebenshilfe nicht zu verlieren.

Bei der anschließenden geheimen Wahl stimmten 56% der 146 beteiligten Mitglieder für den vom Vorstand eingebrachten Entwurf einer Neufassung der VereinsSatzung. Die für die Annahme des Vorschlags notwendige Zweidrittelmehrheit war damit verfehlt, wodurch die gleichzeitig vorgenommenen Abstimmungen über satzungsergänzende Regelungen hinfällig waren. Der von der Elterngruppe 14 eingebrachte Vorschlag, bei Vorstandswahlen das Briefwahlrecht einzuführen, wurde hingegen mit einer deutlichen Mehrheit von 80,5% angenommen.

Mit dieser Entscheidung ist die Frage nach einer neuen Satzung vorerst vom Tisch. Den notwendigen Diskurs, wie die Zukunftsfähigkeit der Lebenshilfe Berlin angesichts sich verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen gesichert werden kann, wird der Vorstand dennoch mit allen Mitgliedern intensiv fortsetzen.

Umrahmt wurde die außerordentliche Mitgliederversammlung vom erstmals veranstalteten Frühlingsfest der Lebenshilfe Berlin. Mehr als 600 Kinder, Angehörige, Klienten, Freunde und Mitarbeitende verfolgten ein buntes Bühnenprogramm und informierten sich an zahlreichen Ständen über die vielfältigen Angebote und Dienste des Lebenshilfe-Verbundes.

Sven-Ole Knuth

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