Foto: Michaela Dedreux
Die junge Frau mit Down-Syndrom beeindruckte die Kanzlerin und Millionen Fernsehzuschauer und erhält dafür den Medienpreis BOBBY 2017 der Bundesvereinigung Lebenshilfe.
Natalie Dedreux (19) aus Köln hat geschafft, was nur wenigen gelingt. „Natalie Dedreux ist zu einer starken Stimme, zu einer Botschafterin für Menschen mit Behinderung geworden. Selbstbewusst fordert sie ein, dass Menschen mit Behinderung am Leben teilhaben und anerkannt werden wollen“, so Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, MdB und Bundesministerin a.D.
In der ARD-Sendung Wahlarena stellte Natalie Dedreux am 11. September 2017 der Kanzlerin eine Frage auf Leben und Tod: „Wieso darf man Babys mit Down-Syndrom bis kurz vor der Geburt noch abtreiben? Ich finde es politisch nicht gut. Dieses Thema ist mir wichtig: Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!“ Angela Merkel haben diese Sätze sichtlich berührt. Am Ende ihrer sehr persönlichen Antwort sagte sie zu Natalie Dedreux: „Es steckt so viel in jedem, jeder kann etwas beitragen. Danke, dass Sie heute hier sind.“
Die Kölnerin, die Autorin bei „Ohrenkuss“ ist – einem Magazin, für das ausschließlich Menschen mit Down-Syndrom schreiben – erhielt großen Beifall vom Publikum im TV-Studio. Anschließend wurde ihr emotionaler Auftritt auch in Sozialen Netzwerken bejubelt. Zeitungen, Fernseh- und Radio-Sender wollten unbedingt ein Interview mit der jungen Frau.
Ulla Schmidt: „Menschen wie Natalie Dedreux müssen in den Medien noch viel, viel sichtbarer werden. Das würde Eltern Mut machen, ein Kind mit Behinderung großzuziehen. Die Gesellschaft muss solche Familien unterstützen, sonst führt die Angst der Eltern zu weiteren Abtreibungen von Menschen wie Natalie Dedreux.“
Der BOBBY wird Natalie Dedreux am 13. März in Berlin beim Parlamentarischen Abend der Bundesvereinigung Lebenshilfe verliehen. Dort hat sie die Möglichkeit, ihre eindringliche Botschaft vor zahlreichen Abgeordneten des Bundestages zu wiederholen.
Wer ist der BOBBY?
Mit dem BOBBY, benannt nach seinem ersten Preisträger Bobby Brederlow, einem Schauspieler mit Down-Syndrom, würdigt die Bundesvereinigung Lebenshilfe seit 1999 vorbildliches Engagement für Menschen mit Behinderung, das aufklärt und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abbaut. Der Lebenshilfe-Medienpreis wird zum 18. Mal verliehen. Er ist nicht mit einem Preisgeld verbunden.
Zu den weiteren Preisträgern gehören neben anderen:
Der BOBBY wird gefördert von der Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge, den Versicherern im Raum der Kirchen.
(Bundesvereinigung Lebenshilfe)