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Grafischer Text: damit jeder dazu gehört

Operante Verfahren

Termin(e)

Dozent: Christian Feuerherd, päd. Leitung Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge

Zielgruppe: Mitarbeiter:innen in der Behindertenhilfe, Interessierte

Teilnehmerzahl: 18

Kosten: 390 €

„Herr Feuerherd, ich will auch so ein Ding, wie der es bekommen hat.“ 

Herausforderndes Verhalten von Menschen mit Entwicklungsstörungen, erfordert von den Professionellen tagtäglich neue und kreative Umgangsweisen. Unter Berücksichtigung einer ausführlichen und detaillierten psychiatrischen und somatischen Diagnostik für mögliche Ursachen konkreter Auffälligkeiten, kann sich der Einsatz operanter Verfahren als überaus hilfreich erweisen. Doch auch hier ist die geistige Beeinträchtigung nur in den seltensten Fällen alleine verantwortlich. 

Vielmehr sind Ursprünge und Ursachen mannigfaltig und können im Lebensumfeld sowie der Lebensgeschichte der Menschen liegen. Das beobachtbare Verhalten hat in der Regel eine Funktion und kann situationsabhängig variieren. Nicht selten kann auch ein inneres Ungleichgewicht zwischen der kognitiven und der sozio-emotionalen Entwicklung festgestellt werden und stellt diejenigen tagtäglich vor neue Herausforderungen. Eigene Ansprüche, Erwartungen Dritter und systemseitige Anforderungen können zur anhaltenden Überforderung führen und/oder entsprechen nicht den persönlichen Lebensthemen des Betroffenen. Darüber hinaus kann es sein, dass geeignete Lösungsstrategien nicht vollends erlernt werden konnten oder in etwaigen Situationen nicht abrufbar sind. Das führt häufig zu dysfunktionalen Verhaltensweisen, wie z.B. Impulsivität, Verweigerung, Rückzug. Auf Dauer kann das frustrieren und zu einem nachhaltigen Verlust an Motivation führen, sich auf neue Dinge einzulassen und zu erlernen. Für die Professionellen aber insbesondere auch für die Betroffenen. Um hier wieder einen guten Zugang zu den Menschen zu finden und sie in einen gemeinsamen Prozess zu bekommen, können Operante Verfahren dienlich sein. 

Wichtig bei der Erarbeitung solcher Konzepte ist jedoch ein geordneter Blick auf die kognitive und emotionale Entwicklung. Die Umsetzung operanter Verfahren kann durch sogenannte Tokenpläne erfolgen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass zur Anwendung kommende Tokenpläne transparent, klar strukturiert und leicht verständlich gestaltet sind. Darüber hinaus müssen sie dem Menschen individuell angepasst werden. Neben den unterschiedlichen Ebenen der persönlichen Entwicklung, sollten Tokenpläne den individuellen Ressourcen, dem Sprachverständnis, der Konzentrations- und Merkfähigkeit sowie dem Verständnis von Zeit angepasst sein.

Ziele

  • Herausforderndes Verhalten mittels einer direkten oder indirekten Reaktion reduzieren
  • Erwünschtes Verhalten durch direkte und positive Rückmeldung verstärken und festigen, um so die Auftretenswahrscheinlichkeit mittel- und langfristig zu erhöhen

Methoden

  • kurze theoretische Einführung, Erfahrungsaustausch, Bearbeiten von eigenen Fallbeispielen, individuelle Erstellung von Tokenplänen