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Der Traum vom Jakobsweg – inklusives Pilgern

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Pilgern Sie mit uns! Für die Tour vom 7. bis 21. September auf dem klassischen Camino bis Santiago de Compostela in Spanien gibt es noch einige freie Plätze.

Viele Menschen kennen die Bücher oder den Film von Hape Kerkeling (Ich bin dann mal weg) oder Paulo Coelho und träumen ihr Leben lang davon, sich auch einmal auf ihren (Jakobs-)Weg, ihren ganz persönlichen "Camino" zu begeben. Doch nur wenige schaffen es wirklich, die Sachen zu packen und loszuziehen.

Um den Traum vom Jakobsweg für Menschen mit und ohne Behinderung nun einfacher Wirklichkeit werden zu lassen, hat die Lebenshilfe Berlin ein besonderes Angebot in ihrem Reiseprogramm: die letzten 150 km des spanischen Jakobswegs inklusive zweier Vorwanderungen auf den Brandenburger Jakobswegen von der Oder bis nach Strausberg.

Unterwegs im Zeichen der gelben Muschel
Den ersten Teil des Weges haben wir - sieben Pilger, vier Menschen mit Behinderung, drei Begleiter und ein Hund - nun erfolgreich hinter uns gebracht. Wir sind von Boossen, einem Vorort von Frankfurt/Oder Richtung Berlin bis Müncheberg gewandert, geleitet von der gelben Muschel auf blauem Grund, dem Zeichen des Jakobsweges in ganz Europa.

Von Boossen führt uns der Weg zunächst durch einen wundervollen Buchenwald nach Sieversdorf, einem klassischen Pilgerdorf mit mittelalterlicher Kirche aus dem 13. Jahrhundert und einer richtigen Pilgerherberge mit Matratzenlager. Frau Scheffler, selber eine eingeschworene Pilgerin, heißt uns willkommen. Sie serviert ein stärkendes Abendessen, führt uns durch die Kirche mit ihren außergewöhnlichen mittelalterlichen Altarfiguren und spendet uns den Pilgersegen - hier spüren wir den Hauch der jahrhundertealten Pilgertradition.

Spirituell statt sportlich
Die Nacht im Matratzenlager ist für einige von uns eine neue Erfahrung. Nun ja, es ist kein Einzelzimmer. Dafür fällt es uns leicht, früh aufzustehen und das Frühstück zu genießen. Bei perfektem Wanderwetter ziehen wir munter los, denn wir wollen heute 18 km bis nach Hasenfelde laufen.

Von Sieversdorf geht es zunächst bis zur Madlitzer Mühle, wo wir am See einen wunderbaren Kaffee bekommen. Pilgern ist weniger ein sportliches als ein spirituelles Erlebnis, und so lassen wir uns Zeit, unsere Gemeinschaft zu genießen. Immer wieder gibt es Interessantes zu entdecken, mittelalterliche Kirchen oder auch schon bewohnte Storchennester. Das frühe Erscheinen der Störche kündigt uns einen warmen Frühling an.

Am Sonntag erreichen wir etwas erschöpft, aber glücklich und um etliche Erfahrungen bereichert, Müncheberg, wo wir unsere Wanderung zunächst beenden, um sie von dort Ende Mai fortzusetzen.

Ein Gemeinschaftserlebnis
Diesmal haben sich uns noch drei weitere Pilger angeschlossen. Wir starten zu zehnt, eine kleine Prozession. Die erste Nacht verbringen wir am wunderschönen Däbersee bei Waldsieversdorf und können uns noch vor dem Frühstück mit einem kühlen Bad im See erfrischen. So ziehen wir nach Rehfelde los. Heute steht eine Etappe von 20 km auf dem Plan! Der Weg ist heiß und staubig, ein echtes Training für Spanien.

Wir durchwandern das idyllische Hoppegarten bei Müncheberg mit seiner anmutigen Pilgerkirche aus dem 13. Jahrhundert und das Rote Luch, einen Teil des eiszeitlichen Urstromtales, und spüren die wunderbare Weite der Brandenburger Landschaft.

In Rehfelde beziehen wir eine kleine Pension mit großem Garten und genießen ein weiteres Pilgererlebnis: Wir kochen zusammen. Zwiebeln schälen, Tomaten schneiden, Käse reiben - für alles findet sich eine Hand, während wir uns noch einmal unsere Erlebnisse des Tages erzählen.

Auf nach Spanien
Am nächsten Morgen geht es dann gut gestärkt auf unsere vorerst letzte Etappe. Am Herrensee gibt es noch eine letzte Pause. Wir füttern die Enten und Schwäne mit dem Brot, das wir eigentlich für uns mitgebracht haben, und freuen uns an der friedlichen Landschaft, bevor wir Strausberg erreichen und mit einem großen Eisbecher müde, verschwitzt, aber sehr erfüllt von neuen Eindrücken unser "Training" für Spanien beenden.

Wenn Sie Lust haben, Teil unserer Pilgergemeinschaft zu werden, melden Sie sich bei Liza Groes, Telefon 030 60000021, fdlbnshlf-brlnd.

Buen Camino!
Roman Rösener vom Team der Lebenshilfe Berlin

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