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Ein Podiumsgespräch im Martin-Niemöller-Haus

v.l. n.r. Elke Janssen, Cordula Schürmann, Doreen Kuttner, Constanze Thielen, Martina Voigt, Bischof Dr. Christian Stäblein
v.l. n.r. Elke Janssen, Cordula Schürmann, Doreen Kuttner, Constanze Thielen, Martina Voigt, Bischof Dr. Christian Stäblein

"Wenn ich jetzt die Nachrichten höre, stelle ich fest, das könnten wir auch leichter sagen," so bringt es Martina Voigt auf den Punkt. Sie ist Kuratorin der laufenden Ausstellung im Martin-Niemöller-Haus. Der Verein veröffentlicht demnächst das Buch Verantwortung für die Welt - gestern und heute in Klarer Sprache zu den Ausstellungstexten. Übersetzt wurde es vom Leichte Sprache Büro der Lebenshilfe Berlin. Die Buchveröffentlichung war Anlass für ein Podiumsgespräch in einfacher Sprache zu der Übersetzung am 15. März 2022.

Nach einer Einführung vom Leiter des Hauses Arno Helwig hielt Bischof Dr. Christian Stäblein von der ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz einen Einführungvortrag. Er schlug den Bogen vom Krieg in der Ukraine zu der Zeit des kirchlichen Widerstands im Nationalsozialismus rund um Martin Niemöller in der Kirchengemeinde Dahlem. Er betonte auch, wie wichtig eine inklusive Kirche für alle ist. Seine Worte in ihrer Klarheit, Einfachheit und Direktheit bewegten uns Teilnehmende sehr. Eine Stärke der Einfachen Sprache wurde dabei sehr deutlich. Klarheit in der Sprache verhindert es um die Dinge herum zu reden und Klar-Text kann sehr berührend sein.

Anschließend berichteten die Projektkoordinatorin Constanze Thielen und Martina Voigt, sowie die Übersetzerinnen Doreen Kuttner und Elke Janssen und die Prüferin Cordula Schürmann von ihren Erfahrungen in der einjährigen Zusammenarbeit an dem Buch. Berichtet wurde von Prüfer:innen mit Beeinträchtigung, die sich mit der Klaren Sprache ein neues Thema - den kirchlichen Widerstand in der Zeit des Nationalsozialismus - erschließen konnten und ihr Interesse daran entdeckten. Berichtet wurde von der Online-Textprüfung in Corona-Zeiten und der guten Zusammenarbeit mit dem Martin-Niemöller-Haus. Beeindruckt hat uns auch, dass alle Beteiligten des Podiumsgespräches konsequent in einfacher Sprache gesprochen haben, so als sei es selbstverständlich.

Das Projekt zu dem Buch heißt: Aus deiner Sicht! Evangelische Erinnerungskultur diversitätsbewusst gestalten. Wir können sagen: Die Sicht von Menschen mit Beeinträchtigung bei der Text-Prüfung wurde gehört und ihre Sichtweise hilft jetzt allen Menschen, die eine klare Sprache zum Verstehen brauchen.

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