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Lebenshilfe Berlin unterstützt Iran beim Aufbau von Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung

14.09.2015

Vom 19. bis 27. 9. 2015 besucht Dr. Anoushiravan Mohsni, der stellvertretende iranische Minister für Arbeit und Soziales, Berlin. Im Mittelpunkt des Fachaustauschs steht die Umsetzung UN-Behindertenrechtskonvention.

Mutter und Tochter (Foto: Orhan Cam fotolia.com)

Vom 19. bis 27. September 2015 besuchen Dr. Anoushiravan Mohsni, der stellvertretende iranische Minister für Arbeit und Soziales, sowie vier weitere iranische Entscheidungsträger Berlin. Im Mittelpunkt des Erfahrungsaustauschs steht die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die beide Länder unterzeichnet haben. Insbesondere geht es um den Aufbau individueller Wohnangebote für Menschen mit Behinderung im Iran.

„Von dem Austausch profitieren beide Seiten“, sagt Adem Seyfi, Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Berlin und selbst Vater eines 15-Jährigen mit Down-Syndrom. „Wir unterstützen den Iran mit unserem Knowhow beim Aufbau und Betrieb von kleinen, dezentralen Wohnangeboten. Gleichzeitig bekommen wir neue Impulse und können unsere interkulturellen Kompetenzen erweitern. Das ist enorm wichtig in unserer Stadt, in der jedes zweite Kind einen Einwanderungshintergrund hat.“

„Menschen mit Behinderung möchten selbstbestimmt und so selbstständig wie möglich leben. Die Lebenshilfe Berlin hat seit über dreißig Jahren Erfahrungen mit der Betreuung  von Menschen mit geistiger Behinderung in Wohngemeinschaften und in ihren eigenen Wohnungen. Von dem Austausch erwarten wir wertvolle Hinweise, wie wir unsere ambulanten Angebote noch stärker an die individuellen Bedürfnissen  von Menschen mit Behinderung und ihren Familien anpassen müssen“, so Dietmar Meng, Geschäftsführer der Lebenshilfe gGmbH.

Initiiert wurde das internationale Kooperationsprojekt durch den gebürtigen Iraner Abbas Djalilehvand, der seit vielen Jahren Wohneinrichtungen der Lebenshilfe Berlin leitet. Gemeinsam mit dem Leiter der interkulturellen Beratungsstelle in Neukölln Jürgen Schwarz und dem Geschäftsführer der Lebenshilfe Inklusionskita Musa Al Munaizel war er  im November 2014 zu einem ersten Austausch im Iran.

Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt. Grundlage bildet ein Memorandum, das sich an der UN-Behindertenrechtskonvention orientiert und gemeinsame Ziele zur Realisierung vereinbart. Im nächsten Schritt wird die Lebenshilfe Berlin Fachleute aus dem Iran zur Konzeption und zum Aufbau von ambulanten Wohnformen beraten. Eine Kooperation zur Personalentwicklung ist geplant.

Ansprechpartnerin:
Fanny Thomas
Leiterin Region Mitte der Lebenshilfe gGmbH
Telefon 030. 82 99 98 - 116
mobil 0176. 10 17 92 19

Die Lebenshilfe Berlin engagiert sich seit 55 Jahren als gemeinnützige Selbsthilfe-Organisation mit mehr als 1500 Mitgliedern für Menschen mit Behinderung und ihr Recht auf ein selbstbestimmtes Leben mitten in der Gesellschaft. An über 100 Standorten in Berlin unterstützen rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Ein breites Angebot an Dienstleistungen orientiert sich am Leitbild der Inklusion.

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