26.05.2025
Menschen mit geistiger Beeinträchtigung brauchen Leichte Sprache, damit sie teilhaben können. Seit März 2025 gibt es für die Deutsche Leichte Sprache ein Regelwerk: die DIN SPEC 33429. Hier gibt es auch Regeln zur Gestaltung. Der Lebenshilfe Berlin e.V. fordert Leichte Sprache in allen Bereichen.
Diese Mitteilung ist in Leichter Sprache:
Menschen mit geistiger Beeinträchtigung kämpfen seit Jahren für die Leichte Sprache.
Sie brauchen Leichte Sprache, damit sie teilhaben können.
Selbstständig Bus fahren, ins Kino gehen oder politisch aktiv werden, gelingt oft nur, wenn man alles lesen und verstehen kann.
Am 28. Mai ist der internationale Tag der Leichten Sprache.
Seit 2020 erinnert der Tag daran, dass viele Menschen nicht so gut lesen können.
In Deutschland sind das ungefähr 20 Millionen Menschen.
Noch gibt es viel zu wenig Leichte Sprache.
Einige Dinge wurden schon erreicht,
zum Beispiel ein gemeinsames Regelwerk für Leichte Sprache in Deutschland.
Das möchten wir Ihnen vorstellen.
Bisher hatte Deutschland mehrere Regelwerke für Leichte Sprache:
vom Netzwerk Leichte Sprache, von Capito und von der Uni Hildesheim.
Das ist verwirrend.
Deshalb hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine Arbeitsgruppe gegründet.
Diese sollte ein Regelwerk für Deutschland erarbeiten.
Die Arbeitsgruppe hat im März 2020 mit der Arbeit begonnen.
Mehr als 80 Personen haben mitgearbeitet:
Übersetzer*innen für Leichte Sprache, Wissenschaftler*innen, Grafiker*innen und Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.
Sie haben Empfehlungen für eine Deutsche Leichte Sprache erarbeitet,
zusammen mit dem Deutschen Institut für Normung.
Das Institut erarbeitet DIN-Normen.
Normen sind verbindliche Regeln.
Bekannte Normen sind zum Beispiel die Papierformate, wie DIN A4 oder DIN A3.
Für die Deutsche Leichte Sprache ist die DIN SPEC 33429 entstanden.
Im März 2025 wurde sie veröffentlicht.
Eine DIN SPEC ist noch keine DIN-Norm.
Die DIN SPEC wird einige Jahre ausprobiert.
Wenn sie gut funktioniert, wird sie eine DIN-Norm.
In der DIN SPEC stehen Empfehlungen für die Regeln der Leichten Sprache.
Das Dokument ist 60 Seiten lang.
Darin steht zum Bespiel:
„Deutsche Leichte Sprache ist eine stark vereinfachte Form der Deutschen Sprache.
Die Sprache muss sehr einfach und gut verständlich sein.
Leichte Sprache ist für Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Menschen mit Lernschwierigkeiten sollen die Leichte-Sprache-Texte prüfen.“
In der DIN-Norm steht viel zu Wörtern und Sätzen.
Aber es gibt auch viele Empfehlungen zur Gestaltung.
Das ist neu.
Leichte-Sprache-Texte sollen nicht alle gleich aussehen.
Eine Zeitung soll zum Beispiel wie eine Zeitung aussehen,
auch wenn sie in Leichter Sprache ist.
Die Gestaltung soll sich nach der Art des Textes richten.
Die DIN SPEC ist nicht perfekt.
Einige Empfehlungen sind nicht eindeutig.
Es gibt zum Beispiel mehrere Möglichkeiten ein langes Wort zu trennen.
Es sind Empfehlungen und keine starren Regeln.
Die Forschung beschäftigt sich auch weiter mit der Leichten Sprache.
Trotzdem ist es wichtig, dass es die DIN SPEC für Deutsche Leichte Sprache gibt.
So können sich alle informieren, was Leichte Sprache ist.
Noch gibt es nicht genug Texte und Informationen in Leichter Sprache.
Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
können nicht überall gleichberechtigt teilhaben:
Zum Beispiel haben viele Internetseiten eine Seite in Leichter Sprache.
Aber die wichtigen Informationen sind nicht in Leichter Sprache.
Oder es gibt Nachrichten in Leichter Sprache.
Aber für wirklich politisch interessierte Menschen sind die Nachrichten nicht genug.
Der Verein Lebenshilfe Berlin fordert die gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen.
Deshalb fordert er Leichte Sprache in allen Bereichen.
Die DIN SPEC 33429 können Sie sich hier kostenfrei kaufen:
DIN SPEC 33429 - 2025-03 - DIN Media
Für die Gestaltung von Leichter Sprache empfehlen wir das Buch:
Gutes Design für Leichte Sprache | utb
Ansprechpartnerinnen:
Doreen Kuttner
Elke Janssen
Mobil 0176 10 17 91 20
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